Französische Lebensschläge

von kittyka

Inhaltsangabe und sonstige Infos findet ihr hier: *klick*

Olivier Adam macht am Anfang lediglich Andeutungen. Mehr hat er nicht nötig, um den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen, denn er ist ein Meister der Beschreibung und der emotionalen Innenansichten. Ohne dass ich wusste, warum Paul seit drei Jahren alleinerziehender Vater ist, warum er jetzt von Paris an die raue Küste zieht, warum er sich mit dem Leben so schwer tut und doch so tapfer ist, konnte ich mich ihm von der ersten Seite an nahe fühlen. Adam hat mich ganz dicht an seinen Protagonisten herangelassen. Ich durfte ihn berühren, ich durfte an ihm riechen, ja, ich hatte sogar einen salzigen Meeresgeschmack im Mund.

Dass ich erst nach und nach erfahren habe, was mit Sarah passiert ist (und ich mir das vorher eigentlich auch schon so gedacht habe), ist nicht wirklich relevant. Schließlich ist das nur der Aufhänger für die Geschichte – nicht ihre Triebfeder. Die liegt im Zwischenmenschlichen. Und in Pauls Suche nach Normalität. Am Ende bietet der Roman vielleicht keine Lösung, aber immerhin ein paar neue Perspektiven. Literarisches Leben, wie ich es nur zu gerne lese.